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Hochsensibilität – wenn Nähe und Distanz überfordern

Überfordertes inneres Kind

Immer wieder liest man von Hochsensibilität. Und zwar so, als wäre diese angeboren und man könnte daran nicht viel ändern, außer es zu akzeptieren und möglichst wenig unter Menschen zu gehen.

Hochsensibilität- eine erlernte Traumareaktion

Oftmals ist Hochsensibilität jedoch eine erlernte Traumareaktion.
Um dies zu verdeutlichen, führe ich hier ein Fallbeispiel meiner hochsensiblen Klientin an.

Die Klientin merkt, dass sie sich im Alltag, insbesondere, wenn viele anstrengendere Aufgaben anstehen, immer wieder wie in eine Höhle zurückzieht und dann niemanden sehen will. Gleichzeitig sehnt sie sich jedoch nach Kontakt. Um den Konflikt auszugleichen, betäubt sie sich mit Genussmitteln.

Ich bitte sie, sich einmal so weit von mir wegzusetzen, wie es wirklich sicher für sie ist.
Sie ist überrascht, dass dies fast am Ende des Raumes ist.
Erleichterung macht sich breit. Dies ist die Distanz, wo wirklich niemand ihre Grenzen übertritt und etwas von ihr will.
Ihr kommt sofort das Bild ihrer Eltern, die, sobald sie mit ihnen in Kontakt war, ständig etwas von ihr wollten. Sie sollte Dinge erledigen oder tun, welche die Eltern von ihr erwarteten oder verlangten. Sie selbst und ihre Grenzen oder Vorlieben zählten da nicht.

Das innere Kind kennt nur Distanz und Einsamkeit oder Kontakt und Überforderung

Nun kommt sehr viel Trauer auf, denn auch, wenn diese Distanz für sie als Kind erst einmal sicher war, so bedeutete sie doch, dass da kein Kontakt mehr war. Wenn sie nicht für die Erledigungen und Erwartungen der Eltern zur Verfügung stand, wurde genau dort der Kontakt abgebrochen, die Liebe entzogen.
Aber das innere Kind sehnte sich trotz allem nach Kontakt!
Denn ohne Kontakt fühlt sich ein Kind tatsächlich bedroht und in Lebensgefahr.

Sie bemerkt, dass sie 2 Strategien entwickelt hat, um nicht an Kontaktmangel zu sterben: 1. Die Erwartungen der Eltern erfüllen, um im Kontakt zu sein. 2. Durch Krankheit oder Verweigerung der Erledigung der Aufgaben zu entgehen.
Wir lassen die Trauer zu und ich weise sie darauf hin, dass ich gerade, obwohl sie so weit weg von mir sitzt, immer noch da bin und wenn sie näher kommen würde und ich wöllte etwas von ihr, sie Nein sagen dürfte.

Sie rückt näher und sagt, dass es sich gut anfühlt, so. Ich melde ihr zurück, dass ich mich total über die stärkere Nähe freue, und ich ehrlich gespannt bin, etwas von ihr zu erfahren. Dass ich gerade überhaupt kein Bedürfnis habe, etwas von ihr zu verlangen, weil ich den echten Austausch an sich, bereits nährend finde.

Diese Energie kommt an und es macht sich Erleichterung und Freude breit.
Beim Gedanken daran, noch näher zu kommen, kommen Überforderungsgefühle auf und ich ermutige die Klientin, diese da sein zu lassen.
Wir klären mit dem inneren Kind, dass es sich total oft überfordert gefühlt hat mit all diesen Aufgaben der Erwachsenen, die sie noch nicht mal erklärt haben. Sie geht mit ihrem inneren Kind in Kontakt und erklärt, dass da manchmal vermeintlich unangenehme Aufgaben sind, deren Erledigung sich aber im Nachhinein gut anfühlt, weil sie dann stolz sein kann, etwas geschafft oder erreicht zu haben, was für sie als Erwachsene wichtig ist. Und dass das innere Kind sich jederzeit an sie wenden darf und diese Aufgaben überhaupt nicht cool finden muss.

Überforderung als Kind mit Todesangst verknüpft

Nun zeigt sich noch, dass das innere Kind diese Überforderung früher mit Todesangst erlebt hat. Als diese da sein darf, findet ein Shift statt. Das Unterbewusstsein erkennt, dass heute zwar viele Aufgaben herausfordernd sind, aber nichts mehr mit Verlassenwerden oder Sterben zu tun haben, wenn man sie allein nicht sofort meistert.
Das innere Kind ist erleichtert und meine Klientin bemerkt eine tiefe Ruhe und Erschöpfung. Diese ist super, denn, wenn man lange in der Überspannung unterwegs war, darf danach erstmal Ent- und Unterspannung eintreten.

Wir klären noch mit dem inneren Kind, dass diese Erwachsene hier es selbst in Groß ist, nicht Mama und Papa und dass diese Erwachsene total offen für spielerische Impulse des inneren Kindes ist, auch im Alltag, bei scheinbar langweiligen oder anstrengenden Tätigkeiten und nicht nur in Kinderspielsituationen oder der Freizeit. Dies hatte es von den ihm bekannten Erwachsenen nie erlebt und freut sich über diese Offenheit und die Wertschätzung der heutigen Erwachsenen.

Willst Du auch Dein inneres Kind heimholen und mehr Leichtigkeit erleben? Dann melde Dich gern per Nachricht oder Mail bei mir für ein Fühlcoaching oder eine intensivere 3-Monatsbegleitung (wieder ab Mai möglich).

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Marja Barkowski
Human Design in Leipzig